Sigi’s Ausdruck
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Über den Wein
03.09.2025
Der Wein ist das wortlose Gedicht des Winzers und er spricht meistens für sich. So empfinde ich die Beziehung als Winzer zu meinem Produkt und meinen Zugang, den Geschmack des Weines mit einer poetischen Schwerelosigkeit zu verstehen. Ich sehe Wein als einen persönlichen Teil von mir, aber auch als eine unabhängige Genuss- und Inspirationsquelle. Eine zu verstrickte und innige Beziehung zum eigenen Produkt empfinde ich als unangenehm und selbstverliebt. Erst die Distanz und Unvoreingenommenheit enthüllt den Charakter. Die Ambivalenz zwischen da sein und nicht da sein, die Brücke zwischen Freiheit und Kontrolle gibt mir die Überzeugung, das Richtige zu machen. Ohnehin entscheiden die Konsument:innen über die Qualität des Weines. Kritik – positiv oder negativ – ist mir wichtig und wird analysiert. Jedoch soll das nicht bedeuten, dass meine Weine „custom-made“ sind.
Letztendlich werden sie so abgefüllt, wie sie mir am besten schmecken – alles andere würde mir die Freude am Vinifizieren nehmen. Ich weiß vom Gefühl her, wie ich die Weine haben möchte und taste mich so von Jahr zu Jahr vor. Dabei ist es mir wichtig, die Vielfalt an Geschmäckern, Ausbauarten und Bewirtschaftungsweisen kennen zu lernen und und davon ausgehend Entscheidungen für mich zu fällen.
Am Winzersein liebe ich, einfach in der Natur zu sein, mit ihr an etwas zu arbeiten, sie auf mich wirken zu lassen und frei zu sein.Im Keller achte ich gerne darauf, wie der Wein entsteht und welche Methoden zu ihm passen. Dann braucht man natürlich auch Hilfe, mehrere stützende Hände, die einem den Aufwand erleichtern. Danke family & friends for your support! Nur im Miteinander kann ich die Weinqualität erreichen, die uns allen schmeckt.
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Test
07.07.2025
Im Nebel ruhet noch die Welt.
Noch träumen Wald und Wiesen:
Bald siehst du, wenn der Schleier fällt,
Den blauen Himmel unverstellt.
Herbstkräftig die gedämpfte Welt
In warmem Golde fließen.- Eduard Mörike